Wände bemalen und sich im Museum verewigen! Welcher Künstler träumt nicht davon? Die Jugendlichen aus dem Malen- und Zeichenkurs, den Alfred Prenzlow im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium gibt, haben sich den Traum mal schnell erfüllt. Schon mit Filzern gut ausgerüstet erschienen sie zur Kuratoren-Führung für die Jugendkunstgruppen im Museum Morsbroich. „Drama Queens“ heißt die aktuelle Ausstellung in dem renommierten und weltweit anerkannten Museum für aktuelle Kunst. Kuratorin Stefanie Kreuzer erklärte dann auch gleich zu Beginn der Führung, was die besondere Herausforderung bei der aktuellen Kunst ist. Wer heute Bilder von Rembrandt, Matisse oder Picasso ausstellt, ist immer auf der sicheren Seite. Wer sich aber der aktuellen Kunst widmet, dem, was im Moment von Künstlerinnen und Künstlern produziert wird, muss viel mehr erklären und ganz anders bewerten.
Die Ausstellung „Drama Queens. Die inszenierte Sammlung“ beschäftigt sich mit der eigenen Sammlung des Museums Morsbroich. Wer mehr darüber erfahren möchte, klickt auf den Link im Ausstellungstitel. Oder, noch besser, geht selbst in die Ausstellung.
Jetzt aber zu den Filzern und das Bemalen der Wände. Das war natürlich keine Guerilla-Aktion der Jugendkunstgruppen gegen das Museum, die die Kuratorin schockieren konnte. Im Gegenteil, die Aktion gehört zur Ausstellung und erinnert an eine Arbeit des aus Leverkusen stammenden Künstler Wolf Vostell. Er forderte die Betrachter auf, die Plakate an einer von ihm gestalteten Wand ab- und einzureißen und mit eigenen Zeichnungen zu versehen, um so selbst Teil des Kunstwerks zu werden. Diese Idee hat das Museum aufgegriffen und eine solche Wand den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung im Museum Morsbroich zur Verfügung gestellt. Der Möglichkeit, im Museum gleich etwas auf die Wand zu malen, können natürlich die Jugendlichen aus einem Mal- und Zeichenkurs nicht widerstehen.
Also waren am Ende alle sehr zufrieden. Das Museum freute sich über die interessierten Jugendlichen und die freuten sich über die gelungene Führung durch die spannende Ausstellung.