Gespannt saß das Publikum in der Studiobühne im Forum Leverkusen im grellgrünen Licht und wartete auf die Premiere des Tanztheater-Ensembles um Moni Piechowicz. Die sechs Tänzerinnen betraten die Bühne und mit ihnen sechs Plakate: FALSCH. SCHWÄCHE. STRESS. IRRITATION. ERROR. DEFIZIT. Zu elektronischer Musik begannen die Tänzerinnen sich zu bewegen: zuckend, zwanghaft, als verkörperten sie Systemfehler. In Ton-, Video- und Bildaufnahmen drückten die Jugendliche die Bedrängnis aus, in denen sie sich befinden: Druck, Stress, Selbstzweifel.
Damit trafen die jungen Erwachsene das Lebensgefühl ihrer Generation: Man nagt an sich selbst, zweifelt, scheitert. Sie sehen ihre Schwächen und glauben nicht daran, so wie sie sind genug zu sein. Warum fällt es einem so schwer, sich selbst zu mögen oder eigene Stärken zu nennen?
Die Kollage aus Text, Tanz, Video und Bild kehrte das Innere der Jugendlichen nach außen und zeigte dem Publikum die vielen Zweifel und Ängste der Jugend. Aber es erzählte auch von dem Bewusstsein, mit dem man sich aus diesem Loch befreien kann: Sei du selbst mit all deinen Farben und Fehlern. Stehe zu deinen Zweifeln, aber noch mehr zu deinen Stärken. So äußerten die sechs jungen Tänzerinnen jeder für sich, was sie an sich mögen. Laut und deutlich. Damit demonstrierten sie dem Publikum und sich selbst, dass sie gut genug sind und jeder für sich einzigartig.
Das Theaterstück der Jugendliche gewährte einen wichtigen Einblick in die Köpfe der Jugend. Nicht nur die persönlichen Videoaufnahmen von Stresssituationen einiger Tänzerinnnen, sondern auch das Benennen erschreckener Studienergebnisse zum Thema Stress in der Jugend packten den gesamten Saal.
Ein mitreißender Abend, der sich mehr als gelohnt hat.
Das Stück ist noch einmal am Samstag, den 01.04 um 19.30 Uhr in der evangelischen Hoffnungskirche in Rheindorf zu sehen. Infos dazu: hier klicken!